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Nach einem intensiven Austausch über den im Rahmen des „Brundtlandstadt-Konzeptes“ seit 1992 zurückgelegten Weges der städtischen Tochterunternehmen der Stadt Rheinsberg, besichtigte Axel Gedaschko die Rheinsberger Stadtquartiere der REWOGE. Besonders der beendete erste Bauabschnitt des REWOGE-Mieterstromprojektes mit den Solaranlagen auf insgesamt 8 Wohnhäusern, fand gleich bei einem ersten Besichtigungsstopp besonderes Interesse.

„Mit einer CO2-Einsparung von ca. 230 Tonnen pro Jahr schreibt die REWOGE aufgrund ihrer bisherigen jährlichen CO2-Belastung von 179 Tonnen für alle Wohn- und Geschäftseinheiten, nunmehr eine positive Klimabilanz für den gesamten Wohnungsbestand des Unternehmens“, so Stephan Greiner-Petter, der Geschäftsführer des kommunalen Wohnungsunternehmens.

Seit 2007, so informierte Stephan Greiner-Petter den Präsidenten des Bundesverbandes Axel Gedaschko weiter, verzeichnet die REWOGE eine CO2-Belastung von 0,17 bis 0,18 Tonnen pro Wohneinheit (Vergleich: Durschnitt der brandenburgischen Wohnungswirtschaft für 2019 – 1,32 Tonnen pro Wohnung/Jahr). Die REWOGE erfüllt damit Klimaschutzziele, die noch nicht einmal in den kühnsten Träumen definiert wurden.

„Dieses Ergebnis kann das Rheinsberger Wohnungsunternehmens nur gemeinsam mit den städtischen Stadtwerken erreichen, eine seit den 90er Jahren begonnene Zusammenarbeit wirkt sich nicht nur positiv auf die Klimabilanz des Wohnungsunternehmens, sondern auch direkt auf die Mietkosten für die Bewohner der REWOGE-Wohnungen aus“, so Stephan Greiner-Petter weiter. „Die künftigen CO2-Abgaben von 25 Euro pro Tonne im Jahre 2021 bis dann ca. 65 Euro pro Tonne im Jahre 2025, werden auf die Wohnungen und damit die Mietkosten der REWOGE, kaum Einfluss haben“.

Der zweite Teil der Besichtigungstour führte dann durch die „neue Siedlung“ der Stadt. Insbesondere die Sanierung der WBS70-Plattenbauten fand großen Anklang bei Axel Gedaschko. Die Besonderheit hier war die Farbgestaltung durch Schülerinnen und Schüler der Rheinsberger Grundschule. Sichtlich beeindruckt zeigte sich Axel Gedaschko von der Qualität der im Zeitraum 1994 bis 2000 geschaffenen 213 Sozialwohnungen in Holz- und Lehmbautechnik.

 „Wir sind in vielen Aspekten des Klimaschutzes und generell im nachhaltigen Handeln bereits gut aufgestellt“, erläutert Stephan Greiner-Petter. „So investiert die REWOGE seit Jahren überdurchschnittlich viel in die energetische Sanierung ihres Wohnungsbestands und entwickelt emissionsarme Quartiere für die Stadtgesellschaft.“

„Wohnen ist mehr als die eigenen vier Wände“, von diesem Grundsatz der städtischen Wohnungsgesellschaft konnte sich Axel Gedaschko in Verbindung mit den Naturschutz- und Artenschutzprojekten wie die „essbare Wiese“ und den naturbestimmten Spielanlagen in den großen Rheinsberger Wohnquartieren, ein positive Bild in der Prinzenstadt Rheinsberg verschaffen.

Axel Gedaschko als Fazit nach seinem Besuch in Rheinsberg: „Um die Klimaziele im Gebäudebereich zu erreichen, brauchen wir ein ganz neues Denken: Statt immer mehr Geld fast ausschließlich in teure Gebäudesanierungen zu stecken, muss die Energieversorgung CO2-frei werden. Die Rheinsberger Wohnungsgesellschaft zeigt, wie es geht. Sie ist Vorreiter und hat es bereits geschafft, ihre Wohnungen klimaneutral zu machen. Das Engagement und der Erfolg der REWOGE beim bezahlbaren Klimaschutz im Mietwohnungsbereich ist beeindruckend.

Andernorts bleibt noch viel zu tun, weil die energetischen Voraussetzungen bundesweit ganz unterschiedlich sind. Um beispielsweise fernwärmeversorgte Gebäude klimaschonender zu machen, ist künftig vielerorts mehr Zusammenarbeit mit den Stadtwerken notwendig, bei denen der Hebel für die Fernwärme liegt. Die Wohnungsunternehmen in Deutschland brauchen insbesondere die Möglichkeit, endlich Strom aus erneuerbaren Quellen vor Ort in den Wohnquartieren – sogenannten Mieterstrom – erzeugen und nutzen zu können.

Beim CO2-Preis ab 2021 darf den Wohnungsunternehmen nicht die finanzielle Last aus dem individuellen Energieverbrauch der Wohnungsnutzer einfach übergeholfen werden, sonst sind weitere Investitionen in den Klimaschutz oder den Wohnungsneubau nicht mehr möglich. Klimaschutz funktioniert langfristig nur, wenn die Politik ihn sozialverträglich umsetzt.

Deshalb sind für eine erfolgreiche, politisch und gesellschaftlich gewollte Energiewende vor allem auch hohe beihilfefreie staatliche Zuschüsse notwendig, um den sozialorientierten Wohnungsunternehmen weitere Klimamaßnahmen zu ermöglichen und dabei weder Vermieter noch Mieter finanziell und sozial zu überfordern.“